Die Seite über den Malinois

1. Geschichte

Der Malinois ist ein klassischer Hütehund. Er ist eine recht alte und ursprünglicher Rasse, die allerdings erst gegen Ende des letzten Jahrunderts rein gezüchtet wurde. 1891 begann Prf. Reul mit der Erfassung der in Belgien vorkommenden Schäferhundtypen und empfahl schließlich, die verschiedenen Schläge rein weiterzuzüchten. Sie wurden nach Farben und Haarart bestimmt und nach der Region benannt, in der sie am häufigsten anzutreffen waren.

Es gibt 4 verschiedene Schläge des Belgischen Schäferhundes, die nach einem Standard gerichtet werden und sich nur in der Haarart (Farbe und Struktur) unterscheiden:

Am Ende dieser Seite kann man Malinois-, Groenendael- und Tervueren-Fotos sehen. Leider liegen mir noch keine Laekenois-Fotos vor.
Vor rund 100 Jahren waren alle 4 Varianten reine Arbeitshunde, die sich durch sehr hohe Intelligenz und Aufmerksamkeit auszeichneten. Diese Hunde waren in der Lage, selbständig zu arbeiten, aber auch, auf den leisesten Wink des Schäfers zu achten, wenn es darum ging, eine Schafherde zu lenken. Durch den quadratischen Körperbau konnten diese Hunde lange und ausdauern laufen, aber auch zu sehr schnellen Sprints ansetzen. Diese Hunde waren permanent in Bewegung.
Im Laufe der letzten Jahre allerdings unterlagen der Tervueren und der Groenendael den Modetrends der letzten Zeit. Langhaarige Hunde waren "In", und so wurden diese beiden Belgier gerade in Deutschland fast ausschließlich nach ihrer Schönheit beurteilt und gezüchtet. Da der Malinois und der Laeken nicht dem allgemeinen Schönheitsbild enstprechen, blieb ihnen diese Entwicklung glücklicherweise erspart.
So wird der Mali auch heute noch größtenteils nach Leistung beurteilt, die er zwar selten an der Schafherde unter Beweis stellen kann, aber dafür umso mehr im Hundesport, als Diensthund in allen Bereichen, als Rettungshund, etc.
Der Laeken ist in Deutschland nur sehr selten, ich persönlich kenne diese Rasse leider nur von Fotos und Hundeausstellungen.

2. Auszug aus dem Standard

Ursprungsland Belgien
FCI-Gruppe: FCI-Nr: 015; Gruppe: 1; Hüte- und Treibhunde
Allgemeines Erscheinungsbild: Der Malinois ist ein mittelgroßer Hund, mit einem quadratisch gebauten, sportlichem Körper
Er ist ein Hund ohne Übertreibungen, von schlichter Schönheit und Eleganz.
Wichtige Maßverhältnisse: Die Widerristhöhe beträgt für Rüden 60 cm bis 66 cm, mit einem Gewicht von ca. 30 kg;
bei Hündinnen beträgt die Widerristhöhe 56 cm bis 62 cm bei einem Gewicht von ca. 25 kg.
Wesen: temperamentvolles, intelligentes Energiebündel; im Haus ruhig; braucht Beschäftigung; sehr feine Wahrnehmung
Fell (Malinois): Kurzes Haar am ganzen Körper, sehr kurz am Kopf und an den Außenseiten der Ohren und an den unteren Gliedmaßen. Etwas länger an der Rute und um den Hals, wo es einen kleinen Kragen bildet, der an der Basis der Ohren beginnt und bis zur Vorbrust reicht. Auch der Rand der Keulen ist mit längeren Haaren befranst.
Farbe (Malinois): rot-braun mit dunkler Maske. Die Maske muß Ober- und Unterlefzen, den Lippenwinkel und die Augenlider in einer einzigen Zone umschließen.
Zuchtausschließende Mängel: folgen noch

3. Meine persönliche Meinung zum Malinois:

Da ich selbst (bzw. meine Eltern) seit 1988 Malinois haben (Telly (1988-2001), Axel (2002-2007), Luzie (seit 2007)), denke ich, dass ich mir über diese Rasse allgemein auch ein gutes Bild machen kann.
Bei uns im Verein gibt es einige Malinois, und auch ansonsten sieht man diese Rasse immer mehr.
Der Malinois ist ein arbeitseifriger und spielfreudiger Hund. Wer Freude am Hundesport hat und auch den Willen, diesen regelmäßig zu betreiben, ist mit einem Malinois gut bedient. Der Malinois eignet sich für fast alle hundesportlichen Aktivitäten, für Flyball, Agility, Vielseitigkeitssport (ehemals Schutzhundesport) und was es sonst noch so gibt. Gerade im Vielseitigkeitssport erfreut sich der Mali immer größerer Beliebtheit. 1986 nahm erstmals ein Malinois an einer Deutschen Meisterschaft teil, 2 Jahre später war dieser Hund deutscher Meister, ein weiterer Mali belegte Platz 2.
Hält man sich die Zahlen von 1997 vor Augen, erkennt man klar die Leistungsfähigkeit der Malinois. Unter den ersten 10 Plätzen bei der DM waren 9 Malinois und ein Deutscher Schäferhund (Platz 8), und daß, obwohl in diesem Jahr ca. 28500 Deutsche Schäferhunde ins Zuchtbuch eingetragen wurden, aber nur ca. 400 Malinois.
Auch die Gesundheit der Malinois ist weitaus besser, als die anderer Gebrauchshunderassen. So kommt mittlere oder schwere HD bei Malinois so gut wie gar nicht vor, während der Prozentsatz bei anderen Gebrauchshunderassen hier bei ca. 20 % liegt. HD frei sind ca. 80 % der Hunde, bei anderen Rassen liegt der Prozentsatz unter 50 %! Nimmt man noch die Übergangsform der HD dazu, die ja auch noch nicht als HD anzusehen ist, kommt man auf einen HD-freien Prozentsatz von 98% - was wohl von kaum einer anderen Rasse dieser Größe erreicht wird.
Dies sind alles Faktoren, die für einen Malinois sprechen. Auch sein umgängliches Wesen Kindern gegenüber möchte ich unbedingt erwähnen. Unser Telly liebte Kinder über alles, und auch alle Kinder mochten ihn. Selbst die Kinder, die zunächst zurückhaltend oder ängstlich auf ihn reagierten, hatte er spätestens dann zu seinen Freunden, wenn er Leckerchen ganz vorsichtig aus deren Händen nahm.
Kinder durften alles mit ihm machen. Er hat alle Bälle und Stöcke wieder gebracht und sich auch gerne von den Kindern streicheln oder bürsten lassen.
Erwachsenen gegenüber reagierte er mit Zurückhaltung. Dort war er sehr wählerisch, wem er seine Sympathie entgegengebracht hat. Mochte er irgendwen nicht leiden, so hat er weder Leckerchen von dieser Person angenommen, noch sich streicheln lassen (er hat nicht gebissen, allerdings ein tiefes Knurren hören lassen - und ich bin mir sicher, wäre diese Warnung ignoriert worden, hätte er dem Knurren auch Taten folgen lassen...).
Mit Hündinnen und mit Welpen hat er sich immer prächtig verstanden, die konnten sich bei ihm herausnehmen, was sie wollten. Bei einigen Rüden sah die Sache ganz anders aus. Hier meinte er bei einigen Rüden zeigen zu müssen, daß er doch der stärkere ist - auch noch im hohen Alter. Die meisten Hunde haben es aber aufgrund seiner Ausstrahlung gar nicht erst zu einer Konfrontation kommen lassen.

Im Schutzdienst war er einer der härtesten Hunde, die ich kennengelernt habe. Durch nichts und niemanden hat er sich hier von der Arbeit abhalten lassen. In der Unterordnung war er motiviert und recht führig.
In der Unterordnung war er etwas "druckempfindlicher", allerdings hat er hier den Druck nach vorne umgesetzt, was wenige Male zu kleineren Kämpfchen geführt hat.

Axel war vom Typ her ganz anders. Etwas untypisch für die Belgier war er sehr aufgeschlossen allen Menschen gegenüber. Er mochte Kinder auch gerne, allerdings war er wesentlich stürmischer, als Telly und daher eher für "standfeste" Kinder geeignet. Er spielte für sein Leben gerne mit anderen Hunden, hatte nur einmal eine Rauferei, normalerweise ging er Streit aus dem Weg. Seine Schwester Attra und sein Halbbruder Brix waren seine beste Spielkameraden. Aber auch mit Hunden anderer Rassen - sowohl Rüden, als auch Hündinnen - tobte er gerne.
Axel war sehr lernfähig und -willig. Er wollte immer arbeiten! In einer Familie, in der nicht mit ihm "gearbeitet" würde, würde er sich nicht wohlfühlen und sicherlich auf viele dumme Gedanken kommen, um sich zu beschäftigen;-) Allerdings muss ich sagen, dass er in der Unterordnung teilweise recht stur sein konnte und immer erst geschaut hat, ob ihm das auch etwas nützt;-)
Er fand es aber auch toll, gekrault und gestreichelt zu werden, sogar von völlig fremden Menschen. Er war da absolut frei und offen.
Im Schutzdienst hingegen gab er alles. Fester, voller Griff, sehr drangvoll, in den "Aus"-Phasen aber erstaunlich ruhig.
Einzigen "Wesensmangel" den ich an ihm entdecken kann: er jagte gerne (und erfolgreich)... Rief man ihn nicht auf den ersten Metern zurück, dann war er erstmal weg... Ansonsten war er ein erstklassiger Hund!
Leider ist Axel viel zu früh gestorben. Eine mit Babesiose und Ehrlichiose infizierte Zecke hat gereicht, ihn umzubringen. Bis dahin war er gesundheitlich topfit
Seit 2007 wohnt Luzie bei meinen Eltern. Luzie ist immer auf Achse. Superflink, sehr verspielt, verschmust, arbeitsfreudig (sie liebt Unterordnung!!), sehr sozialverträglich mit Rüden und Hündinnen aller Rassen und Altersstufen - kurz: ein liebenswerter Wirbelwind im Malipelz!!

Hier könnt Ihr Brix, Axel und Attra vom Schwannenhof sehen:

Wer sich für einen Malinois interessiert und sich einen kaufen will, sollte sich unbedingt einen guten Zücher aussuchen.
Die Zuchtauswahlkriterien in Deutschland sind sehr streng, die Elterntiere müssen eine umfangreiche Wesensprüfung (eine der härtesten überhaupt) absolvieren und HD-frei sein. Kauft man einen Hund im Ausland hat man nicht unbedingt diese Garantien.
Man muß sich beim Kauf dieser Rasse aber im klaren sein, daß man sich einen Begleiter anschafft, der viel Bewegung, Beschäftigung und Schmusestunden braucht...
Ich habe schon mehrere Mails bekommen, ob ich bestimmte Malinois-Züchter empfehlen kann. Das kann und will ich hier nicht tun. Beim Deutschen Malinois-Club (DMC) oder beim Deutschen Klub für Belgische Schäferhunde (DKBS) gibt es Informationen über geplante und/oder aktuelle Würfe.
Man sollte sich überlegen, welche Art von Hund man möchte. Will man im Hundesport (speziell im Vielseitigkeitssport) Erfolge erringen, sollte man sich eher für einen Mali aus einer Leistungszucht entscheiden, will man einen reinen Familienhund, dann wird man mit einem "Leistungshund" sicherlich schnell überfordert.
(Achtung: Als reiner Familienhund - ohne Aufgabe - ist ein Mali auch aus einer Schönheitszucht nicht zu empfehlen. Irgendeine Aufgabe sollte der Mali immer haben, die Begleithundeprüfung sollte auf jeden Fall angestrebt werden!)
In vielen Fällen gilt, dass im DMC mehr Wert auf die Leistungsfähigkeit gelegt wird, im DKBS mehr Wert auf die Schönheit. Aber dies ist nur eine grobe Richtlinie und gilt nicht immer. In beiden Klubs gibt es Züchter, die beides wunderbar vereinen.

4. Andere Meinungen zum Malinois:

Schick mir doch eine Email

5. Links zu anderen Malinoisseiten:

Verbände / Vereine Zwinger Private Seiten

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Links zu den anderen Belgiern findet ihr, wenn ihr unten die Bilder anklickt.

6. Kleine Malinois-Fotogalerie
Alle Fotos können zum Vergrößern angeklickt werden. Wenn vorhanden gibt es dann auch noch nähere Informationen dazu.


Malinois Welpe

Malinois Welpe

Fenja
(Meggy des Teutones)

Fenja
(Meggy des Teutones)

B-Wurf vom Schwannenhof im Alter von 8 Wochen

Die folgenden Bilder zeigen 2 andere Varianten des belgischen Schäferhundes, den Tervueren und den Groenendael. Bilder von Laekenois hab ich leider noch nicht bekommen...


Pacha du Vert Touquet
Tervueren

Odin de la Prairie de la Sommerau
Tervueren

Flint vom Laehrpark
Groenendael

Magic de la Prairie de la Sommerau
Groenendael

Wenn auch Dein Hund hier erscheinen soll, dann schicke mir doch einfach eine Email.
Weitere Mali-Fotos gibt es in Telly's Fotogalerie und auf Axels Seite.